Ausstellung "Pierre Fischer"

18.6. - 31.7.2016 - ILLUSION UND REALITÄT

In Malerei und Graphik behandelt Pierre Fischer Raumkonzepte und Identitätsfragen, in denen er die Wirklichkeit bespiegelt und Figuren, Orte und Situationen heraufbeschwört, die er nach ihren Zusammenhängen, ihrer Vergangenheit, Wirkung und Bedeutung hinterfragt. Fischer studierte von 1986 – 90 an der Ecole Nationale Supérieure des Beaux Arts, Paris, und erlangte 1991 die Licence d‘ Arts Plastiques an der Universität Strasbourg. Fischer erweiterte seinen künstlerischen Horizont in Utrecht, NL und Berlin, war Gasthörer bei Konrad Klappheck oder Norbert Tadeusz.

Ästhetisch sind die Bilder des 1968 in Strasbourg, Frankreich geborenen Malers von verstörender, vexierbildartiger Qualität. Objektiv schöne, anziehende Partien wechseln mit irritierend schroffen Sequenzen. Kennzeichen der Malerei von Pierre Fischer ist die collageartige Technik. In mittleren bis monumentalen Formaten werden Ebenen übereinander gelagert und in unterschiedlichen Maltechniken reizvoll voneinander abgesetzt. Fischer verwendet für seine Arbeiten Öl, Acryl, Lack, Farbspray und Schablonen sowie Fotocollagen. Parallel entstehen Radierungen und Zeichnungen auf Papier und Gipskartonplatten.

Häufig erscheinen die Gemälde unfertig, nebeneinander werden mit großer malerischer Delikatesse ausgeführte Partien von Flächen gesäumt, in denen sich der Bildgrund im Rohzustand präsentiert, und die eben geschaffene Illusion als „Fake“ überführt. Malerei, flächige und graphische Elemente machen Zugeständnisse an die Bildsprache der sechziger Jahre oder sogar an den sozialistischen Realismus, dessen Figuren. Alle Arbeiten bestimmt eine Wirkung des Objektiven. In pseudodokumentarischer Manier bedient sich Pierre Fischer einer reportrageartigen Anordnung. Dabei benutzt Fischer fragmentarische Sequenzen und Ausschnitte aus berühmten Pressefotos oder Werbekatalogen. Figuren erscheinen verzerrt, in Metamorphose, Menschen mutieren in tierischen Formen, manchmal lösen sich ihre Umrisse ganz auf.

Man ist versucht die Figuren miteinander in Beziehung zu setzten und das Rätsel zu entwirren, die teils kriminalistischen Aufgaben zu lösen. Häufig erscheinen die Arbeiten wie die Dokumentation polizeilicher Ermittlungsarbeit. Fast alle Arbeiten Fischers sind Reflexionen über die Zeit. Bestimmte Elemente wiederholen sich, werden transformiert; erscheinen als Bilder vom Bilde und fordern die Erinnerung der Betrachter heraus. Fischer selbst vergleicht seine Bilder mit einem Arbeitstisch, auf dem Materialien gesammelt sind. Einzelne Papiere sind gut sichtbar, andere werden teilweise verdeckt. (Colmar Schulte-Goltz - Kunsthistoriker und Kurator, Bochum)

Ausstellungseröffnung: Sa  18.06.16  17.00 Uhr

Ausstellungsdauer: 18.06.16 bis 31.07.16

Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag   12.00 – 17.00 Uhr


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